Empfehlungen und Warnungen

Liebe Leute,

lange ist es her da ich meinen letzten Beitrag verfasste. Der Grund dafür liegt darin, dass in den letzten Wochen sehr viel passiert ist, aber im Grunde genommen auch gar nichts. Ich meine man erlebt hier tagtäglich Sachen die man vorher noch nie so gesehen hat, aber man erlebt sie halt für sich und es ist wahnsinnig schwierig das alles wieder zu geben. Wenn man in Deutschland ist und an Freunde denkt die gerade ein fremdes Land bereisen, dann denkt man meistens an ein Feuerwerk an Abenteuern - zumindest geht es mir immer so. Aber eigentlich ist es so, dass ich jetzt hier lebe und das das so ziemlich mein Alltag ist. Ein anderer und vielleicht ein wenig schönerer, aber dennoch Alltag. Und jetzt stell euch vor, ihr solltet alle 1-2 Wochen einen Beitrag über das alltägliche Leben verfassen. Genau. Das was man dann wiedergibt sind immer nur Ausschnitte des alltäglichen Lebens - und zwar meistens die aufregendsten. Aber ich muss ja wiederum auch nicht beschreiben wie ich hier den Müll raus schaffe.

Der aufregende Teil der letzten 2 Wochen war ohne zweifel das Iceland Airwaves Festival. Für umgerechnet 59€ erhielt man ein pinkes Bändchen, welches zum Eintritt in 6 verschiedene Clubs hier in Reykjavík berechtigte. In diesen spielten 4 Tage hintereinander verschiedene Bands aus Island, Großbritannien, Norwegen, Deutschland und Dänemark. Es ist wirklich ein wahnsinnig tolles Festival, welches allerdings immer noch um seine verdiente Anerkennung in der internationalen Musikszene kämpft. Das liegt vor allem daran, dass die Organisatoren vorwiegend auf einheimische Musiker setzen, oder setzen müssen. War es letztes Jahr noch möglich "Bloc Party" als Headliner zu verpflichten, so musste dieses Jahr auf Grund der schwächelnden Krone von einer Verpflichtung derartiger Stars abgesehen werden. Und ich kann nur sagen, dass es der Qualität keinen Abbruch getan hat. In den vier Tagen habe ich mindestens 6 Bands gesehen, deren Qualität Bands wie "Bloc Party" auch durch lebenslanges Üben nicht erreichen werden.

Empfehlungen

Besonders zu empfehlen ist hier vor allem Ane Brun, eine norwegische Künstlerin, die irgendwo zwischen Norah Jones und einer Elfe anzusiedeln ist.

Als weiteres Highlight ist auf jeden Fall die isländische Band "Esja" hervorzuheben, welche die Köpfe mit einer Mischung aus den "Kings of Leon" und dem "Black Rebell Motorcycle Club" zum wippen brachte. Kombiniert wurde das noch durch die Ausstrahlung Freddy Mercurys.


Alles in allem war es echt ein wunderbares Festival bei dem wir eine menge neue und aufregende Bands kennengelernt haben. Man merkt wirklich, dass die Musiker des Landes hier in den kalten und dunklen Wintermonaten eine menge Zeit zum üben haben. Anders kann man sich die Dichte der Qualität bei der Bevölkerungszahl nicht erklären. Konträr zur Qualität verhält sich allerdings das Publikum. Da es so etwas wie eine wirkliche Subkultur - wahrscheinlich größtenteils auf Grund der geringen Bevölkerungszahl - hier nicht gibt hat dies zur Folge, dass jeder junge Mensch (gleich ob er sich denn für Musik interessiert oder nicht) eine Karte für diese Veranstaltung ersteht. So kam es bei dem Konzert von Ane Brun und ihrer ruhigen und melancholischen Musik zu dem Vorfall, dass große Teile des isländischen Publikums sich so laut unterhielten, dass die teilweise sehr laute und harte Sprache die zarte Stimme der Sängerin überdeckte.
Auch ist es wohl für uns unvorstellbar, dass eine ernst zunehmenden Band welche sich mit ihrer Musik in den bereichen des Folk und Blues bewegt, kurz vor Ende ihres Auftritts einen isländischen Schlagerstar auf die Bühne holt (zu welchem Zweck auch immer, es blieb uns verborgen) und das einheimische Publikum kollektiv den Verstand verliert. Als Kerstin und ich uns in unserer Schockstarre darauf hin ein wenig entgeistert ansahen, wurden wir wenig freundlich von einem Isländer darum gebeten doch die Örtlichkeit zu verlassen, wenn uns denn ihr Volksheld Páll Oskar nicht passen würde. Dies taten wir dann auch, was bei folgenden Bildern sicher nur allzu gut zu verstehen ist:


Mit diesen schockierenden Bildern entlasse ich euch für heute.....

Liebe Grüße,

Dieter Thomas Heck
anke (Gast) - 30. Okt, 03:52

wie er wünscht ...

ich hab ihn jetzt mal gelesen ... deinen blog ... gefällt mir gut, iss ne feine mischung aus info und gefühl ... sehr toll dass du dich dazu aufraffen kannst ... um die, die wollen, an dem was du zu teilen bereit bist, teilhaben zu lassen

und... ich weiß nicht ... lange nicht gesehen und so ... und man entwickelt sich ja auch ... aber einen teil kann ich nicht so ganz glauben ... "Als Kerstin und ich uns in unserer Schockstarre darauf hin ein wenig entgeistert ansahen ..." ... ich mein ich hab das video angekuckt, und ich bezweifele irgendwie, dass es nur "ein wenig entgeistert ansahen" war, aber naja, dein ding was du hier für geschichten erzählst, weiter so, ich bleib bestimmt dran

prost finanzkrise

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