Samstag, 6. September 2008

Klischees - oder warum das Wetter doch besser als erwartet und Reykjavik lauter als erwartet ist....

Liebe daheimgebliebenen,

die erste von circa 36 Wochen ist fast um (hört sich eigentlich gar nicht so lang an, oder?) und die Eindrücke die auf einen eingeströmt waren wirklich überwältigend und kaum zu verarbeiten. Ich werde im folgenden versuchen die Eindrücke chronologisch und möglichst wahrheitsgetreu wiederzugeben.
Am Samstag den 30. August haben Kerstin und ich also das allzu vertraute Berlin verlassen und uns in unser Abenteuer gestürzt. Erst einmal ging es mit dem ICE von Berlin nach Köln und vom dortigen Köln-Bonner Flughafen verließen wir den deutschen Boden in Richtung Keflavik. Unser Flieger hatte natürlich, wie zur Einstimmung auf die isländische Unpünktlichkeit, gleich einmal 1,5 Stunden Verspätung, so dass wir mitten in der Nacht auf dem harten und kalten isländischen Lava-Boden landeten. Zum Glück schenkte uns der Westen und die deutsche Sommerzeit zum Abschied noch 2 Stunden, so dass wir um kurz nach 2 Uhr Nachts das erste mal in einem isländischen Bett liegen konnten. Unser Guesthouse war circa 5 Fahrminuten vom Flughafen entfernt, von welchen uns der Besitzer des Hostels abholte. Am nächsten morgen natürlich erstmal unter die warme Dusche. Und dann das: Das warme Wasser riecht nach faule Eier! Der Schock war nur von kurzer dauer, da uns nach reichlicher Überlegung klar wurde, dass das warme Wasser hier natürlich direkt aus der Erde auf unseren Kopf geholt wird und auf seinem Weg eine menge Schwefelstoffe einsammelt. Das fördert nicht unbedingt den Trinkgenuss ist aber wirklich sehr sehr gut für die Haut. Und überhaupt, wer will schon warmes Wasser trinken!? Von Keflavik ging es am Sonntag dann weiter nach Reykjavik. Natürlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Und diese sind hier auf dieser schönen Insel leider eine absolute Katastrophe. Wahrscheinlich hat dies natürlich noch kein Isländer festgestellt, da diese ausnahmslos das Auto als Fortbewegungsmittel benutzen. Allgemein gewinnt man hier den Eindruck, das es mehr Autos als Einwohner gibt und das jeder Isländer mindestens zwei gleichzeitig fahren kann. Der Isländer als sich hat natürlich auch keine Füße, so dass selbst die kürzesten Distanzen ausnahmslos mit dem Auto zurück gelegt werden müssen. Selbst die wunderschöne Laugarvegur, die Haupteinkaufsstraße in der Altsstadt, ist natürlich KEINE Fußgängerzone. Dies finde ich persönlich sehr schade, da sich die Stadt durch die Autos den Charme ihrer Straße beschädigt. Aber wozu gibt es denn Geographen und Stadtplaner....also auf in den Kampf! - Trotz der öffentlichen Verkehrsmittel sind wir schlussendlich sicher und wohlauf in Reykjavik angekommen und haben am Montag, nach einer weiteren nach in einem Hostel, unser Quartier für die nächsten Monate bezogen. Dieses liegt ein wenig am äußeren Rand von Reykjavik und ist mit dem Bus über die große Hauptstraße zu erreichen. Nachdem man von dem Bus nach 12 Minuten Fahrzeit an einer Haltestelle mitten auf der Autobahn rausgelassen wurde erreicht man nach circa 3 Minuten Fußweg unser kleines Heim mitten in einem kleinen Warenhaus-Viertel. SCHOCK! - Das hört sich vielleicht jetzt schrecklich an, was? - Ist es aber nicht! Denn direkt unterhalb unseres Guesthouse befindet sich eine mittelgroße Bucht mit wunderschönen Spazierwegen um dieselbige und von unserem Panoramafenster aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Berge und das Meer. Der besagte Bus fährt direkt in das Stadtzentrum und zur Universität und ganz in der Nähe unserer ist auch gleich ein Thermalbad. Wir fühlen uns wohl hier!
Wasser - ein zentrales Element für das isländische Leben. Island hat die zweithöchste Lebenserwartung der Welt (Frauen 84; Männer 81) nach Japan und die Schuld dafür wird dem Wasser in die Gummistiefel geschoben. Jeder Isländer geht im Schnitt 15 mal im Jahr in ein Thermalbad. Und da wir ja langsam aufholen müssen haben wir das gestern auch gleich getan. Der Eintritt kostet 3€! und man kann dafür natürlich so lange bleiben wie man möchte. Es erwarten ein Jacuzzi´s, Whirlpools etc., etc. Und das alles natürlich unter freiem Himmel - ein Traum! Der niedrige Eintritt erklärt sich damit, dass die Landesregierung es jedem isländer ermöglichen möchte, dieses zentrale Element der öffentlichen Kultur zu nutzen. Demnach ist "Essen gehen" und ein Bierchen in der Kneipe nicht Bestandteil der öffentlichen Kultur. Für eine Suppe mit einem 0,4l Bier legt man schon mal umgerechnet 15€ hin. --> unsere traurige Erfahrung vom ersten Abend. Verlegt man aber das Essen auf zu Hause und holt man sich ein Light-Bier aus dem Supermarkt, kommt man glaub ich ganz gut über dir Runden. Dank dem starken Euro und dem schwachen Dollar. Es gab schon mal schlechtere Zeiten in Island für Deutsche. Zum schluss nochmal kurz zum Wetter der ersten Woche: circa 16°C und durchgehend Sonnenschein - soviel zur Dunkelheit und zur Kälte!

So, das war´s jetzt erst einmal für heute und beim nächsten mal folgt der Bericht aus dem isländischen Universitätsleben.

Bis dahin - kær kveðja

Stefan

velkomin heima - willkommen zu Hause

Hallo liebe Freunde und Verwandte,

ich habe mich jetzt trotz meiner bekannten notorischen Schreibfaulheit dazu entschlossen die Neuigkeiten meiner Reise in das Land der Trolle und Feen (schreibt man das so?) auf diesem Wege zu veröffentlichen. Ich weiß das es mal wieder eine sehr bequeme Wahl von mir ist, da mir auf diesem Wege das mühsame raussuchen von Email-Adressen, welche eigentlich längst eingespeichert seien sollten, erspart bleibt. Natürlich werden trotzdem von Zeit zu Zeit trotzdem personalisierte Botschaften in euren elektronischen Postfächer landen - I promise! Bis dahin hoffe ich natürlich, dass ihr mich in meinem kleinen Kaffehaus ab und zu einmal besuchen kommt! ...

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